Gerrit Engemann startet bei der Jugend-WM

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Zuletzt aktualisiert am Samstag, 28. November 2015

Für Deutschland in Frankreich am Start: Gerrit Engemann

Foto und Copyright: Marco Steinbrenner

Vendée. Mit zwei Mannschaften wird Deutschland ab Sonntag bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Vendée vertreten sein. In Frankreich werden vom 29. November bis 6. Dezember in sieben Wettbewerben die neuen Titelträger ermittelt. Die DTTB-Teams, für die auch Gerrit Engemann aufläuft, liebäugeln bei gutem Turnierverlauf mit dem Einzug in das Viertelfinale. Die ersten dreieinhalb Tage stehen im Zeichen des Teamwettbewerbs, bevor ab Mittwoch auch die Individualwettbewerbe beginnen. Im Vorjahr gingen in sämtlichen Konkurrenzen die Titel an China, das auch diesmal in allen sieben Wettbewerben die Favoriten stellt.

Das letzte Mal gewann der DTTB im Jahr 2012 in Hyderabad (Indien) WM-Medaillen, als Petrissa Solja im Einzel, mit der Mannschaft und im Mixed mit Bronze gekürt auf dem Treppchen stand. Der bislang einzige deutsche Titel bei einer Jugend-WM stammt aus dem Jahr 2005, als Patrick Baum im Finale Jun Mizutani (Japan) bezwang.

Sportdirektor Richard Prause: "Die WM ist eine Standortbestimmung"

DTTB-Sportdirektor Richard Prause, bei der Jugend-WM ebenso im Einsatz wie Jungen-Bundestrainer Klaus Schmittinger, Mädchen-Bundestrainerin Dana Weber und die als Coach für die Individualwettbewerbe hinzukommende Schülerinnen-Bundestrainerin Lara Broich, fasst Deutschlands Erwartungen für das Turnier zusammen: "Die WM ist in erster Linie eine Standortbestimmung für uns um festzustellen, wo wir derzeit mit unserem Nachwuchs auf Weltebene einzuordnen sind." Prause weiter: "Wir versuchen unsere Topleistung abzurufen. Aber es gibt natürlich eine Reihe von Teams, die über uns eingestuft sind, sonst wären wir ja auch direkt qualifiziert gewesen. Unsere Spieler und Spielerinnen brennen darauf, sich mit den besten Asiaten zu messen. Zudem bin ich gespannt darauf, wie sich Europe-Top-Ten-Sieger Dennis Klein schlägt, insbesondere im Vergleicht mit den Topspielern aus Asien. Das gleiche gilt natürlich auch für Gerrit Engemann und Yuan Wan, die ebenfalls zur europäischen Spitze gehören."

Der Sportdirektor des DTTB nutzt die WM zudem, um sich einen weiten Überblick über die Konkurrenz zu verschaffen: "Es gibt vielfältige Ansätze, die mich interessieren: In welche Richtung entwickelt sich das Tischtennis, was gibt es Neues aus China zu beoabachten, wie präsentiert sich beispielsweise Thailand, das mittlerweile vereinzelt Talente, wie bei den Mädchen Tamolwan Khetkhuan, auf hohem Niveau präsentiert. Und selbstverständlich haben wir natürlich immer auch die europäischen Nachbarn im Blick, ganz besonders natürlich die Talente aus dem Gastgeberland Frankreich."

Jungen-Team hofft auf das Viertelfinale

Viel hätte nicht gefehlt, und bei den Weltmeisterschaften der Jugend wären Deutsche nur in den Individual-Wettbewerben an den Start gegangen. Doch Mitte Oktober hatte das Team von Bundestrainer Klaus Schmittinger als erste der beiden DTTB-Teams nachträglich einen Startplatz für die Jugend-WM erhalten. Deutschland war als in der Weltrangliste bestplatziertes Team in das 20-er Feld nachgerückt, nachdem Angola als eines von drei afrikanischen Teams absagte und die beiden zugehörigen kontinentalen Ersatznationen Südafrika und Mauritius verzichteten. Zuvor hatte das DTTB-Team im Sommer bei der Jugend-EM in Bratislava als Siebter die direkte WM-Qualifikation verpasst. Der Kern des Jungen-Teams für Vendée stand mit den ohnehin schon für den Einzel-Wettbewerb qualifizierten Gerrit Engemann (Hamm) und Dennis Klein (Saarbrücken) sowie Jonah Schlie (Lunestedt) frühzeitig fest, den vierten Platz im DTTB-Quartett erspielte sich Tobias Hippler (Celle).

Jungen-Bundestrainer Klaus Schmittinger nennt zwei Tage vor Beginn des Turniers die Erwartungen, nachdem sein Team zuletzt 2013 in Rabat bei einer Jugend-WM vertreten war und dort Sechster wurde: "In der Mannschaft werden wir, obwohl Nachrücker, nach einigen Absagen wohl die Setzungspositioin sieben bekleiden. Diese Einordnung möchten wir bestätigen, also nach Möglichkeit gerne das Viertelfinale erreichen. Was die Einzelauslosung anbelangt, die für den 30. November angesetzt ist: Hier werden sich die Chancen wohl auch über das Losglück oder Lospech definieren, denn an den Spielern aus China wird wohl auch diesmal kein Weg vorbeiführen. Sollte einer der Jungs das Viertelfinale erreichen, wäre das ein sehr gutes Ergebnis. Unabhängig vom Resultat ist eine WM enorm wichtig für die Entwicklung. Die Spieler können viel Erfahrung sammeln, vor allem gegen die Asiaten."

Autor: Manfred Schillings, Quelle: www.tischtennis.de