Jugend-Euros - Team-Medaille knapp verpasst

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Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 12. Juli 2016

Zagreb. Der Traum ist ausgeträumt – die WM-Qualifikation allerdings noch in Reichweite:

Medaille im Team knapp verpasst: Gerrit Engemann (Text und Foto: Marco Steinbrenner, Quelle: www.tischtennis.de)

Die Jungen-Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) hat bei den 59. Jugend-Europameisterschaften in Zagreb den Sprung in das Halbfinale der Team-Konkurrenz verpasst. Gegen den morgigen Finalisten Italien verlor die DTTB-Auswahl mit 1:3. Damit wurde nicht nur der Sprung auf das Siegerpodest und damit mindestens der Gewinn von Bronze verspielt, sondern auch die Qualifikation zu den Jugend-Weltmeisterschaften in Kapstadt (30. November bis 7. Dezember) noch nicht erreicht. Der dafür notwendige fünfte Platz kann aber noch erreicht werden. Voraussetzung dafür ist allerdings ein Sieg gegen die an Position eins gesetzte Mannschaft aus Frankreich. Deutschland gegen Frankreich im Spiel um Platz fünf? Der Titelkandidat kassierte im Viertelfinale ebenfalls eine Niederlage – 1:3 gegen Tschechien. Nun messen sich die vor der Veranstaltung gehandelten Medaillenkandidaten ab 13 Uhr und kämpfen um den letzten europäischen WM-Startplatz.

Jungen: Große Enttäuschung nach der 1:3-Niederlage gegen Italien

„Wir waren im Kopf nicht so gut wie der Gegner“, sagte Helmut Hampl, kommissarischer Bundestrainer, nach der 1:3-Niederlage im Viertelfinale gegen Italien. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn die Einstellung hat gestimmt.“ Doch in einigen Situationen sei das DTTB-Team zu hektisch gewesen und vergab deshalb deutliche Führungen. „Schade, denn im Halbfinale gegen Rumänien wären wir sicherlich nicht chancenlos gewesen.“ Gerrit Engemann ließ sich nach seinen beiden Niederlagen gegen Matteo Mutti (1:3) und Daniele Pinto (2:3) völlig niedergeschlagen auf dem Boden fallen. „Gegen die Noppen von Mutti kam ich nicht gut klar. Dafür hätte ich aber gegen Pinto gewinnen müssen.“ In seiner zweiten Partie führte der 16-Jährige im letzten Durchgang bereits mit 6:2, hatte aber dann noch mit 8:11 das Nachsehen. „Ich habe einige unglückliche Bälle gespielt“, so Engemann weiter. Tobias Hippler vergab gegen Daniele Pinto beim Stand von 1:1-Durchgängen im dritten Abschnitt zwei Satzbälle (10:8) und verlor den vierten Durchgang auch noch beim Stand von 10:11 mit einem tödlichen Kantenball. „Eigentlich fühlte ich mich gut“, verriet der Drittligaspieler des TuS Celle. „Doch in den entscheidenden Situationen spielte ich dumm. Die Niederlage muss ich mir selbst zuschreiben.“ Nach dem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand kam noch einmal Hoffnung auf, als Jannik Xu seine Partie gegen Luca Bressan im fünften Satz mit 11:9 (nach 5:9) gewann. „Spielerisch war meine Leistung nicht sehr gut, aber in Ordnung“, analysierte der Schüler des Deutschen Tischtennis-Internats. Dafür aber zeigte der Vize-Schüler-Europameister des Vorjahres seine mentalen Qualitäten.
Im ersten von zwei Platzierungsspielen wurde am Abend Spanien mit 3:0 besiegt. Es war der fünfte 3:0-Erfolg im sechsten Spiel in der kroatischen Hauptstadt. Jannik Xu setzte seine makellose Einzelbilanz fort und überzeugte beim 3:2-Erfolg gegen die Nummer zwölf der U18-Europarangliste, Carlos Vedriel. Sichere 3:0-Siege erspielten sich anschließend Tobias Hippler und Nils Hohmeier. Letzter erhielt diesmal den Vorzug vor Gerrit Engemann, der als einziger DTTB-Akteur gegen Italien zweimal in die Box musste und deshalb eine Verschnaufpause erhielt.