Jugend-Euros: Jetzt geht es los!

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Zuletzt aktualisiert am Freitag, 14. Juli 2017

Guimarães. Die Vorfreude steht den Nachwuchstalenten des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) deutlich ins Gesicht geschrieben.

von links: Fan Bo Meng, Cedric Meißner, Tobias Hippler, Gerrit Engemann (Foto: Marco Steinbrenner)

Das DTTB-Aufgebot fiebert dem heutigen Start förmlich entgegen. Nach einer stressfreien Anreise erreichte die Delegation vorgestern Mittag den Austragungsort, um anschließend einen ersten Eindruck von der Halle und den dortigen Bedingungen zu bekommen. Gestern wurde nochmals locker trainiert, bevor Nachwuchs-Cheftrainerin Eva Jeler nach dem gemeinsamen Abendessen noch letzte Informationen aus dem Jury-Meeting an die Aktiven weitergab. Nun kann es losgehen. Vom 14. bis 18. Juli finden die Team-Wettbewerbe statt, es folgen ab dem 19. Juli bis zum 23. Juli die noch nicht ausgelosten Individual-Konkurrenzen Einzel, Doppel und Mixed.

Jungen: WM-Qualifikation und damit mindestens Platz fünf soll es sein

Bei einem Blick auf die Auslosung der Team-Konkurrenz stellt Fanbo Meng fest: „Die Gruppe ist ekelig.“ Das Team von Bundestrainer Zhu Xiaoyong, zu dem auch Tobias Hippler, Gerrit Engemann und das heutige Geburtstagskind Cedric Meissner gehören, ist an Position sechs gesetzt. Bereits in der Vorrunde kommt es zum Duell mit der an Nummer drei eingestuften Mannschaft aus Russland. Außerdem warten Spanien und die Türkei. „Russland hat eine gute Mannschaft. Trotzdem ist ein Sieg machbar“, so der Linkshänder weiter. Hippler bezeichnet sowohl Spanien als auch die Türkei als „unangenehm. Wenn wir allerdings unsere Leistungen abrufen können, werden wir gegen beide gewinnen.“ Primär geht es für das DTTB-Quartett darum, sich für die Jugend-Weltmeisterschaften zu qualifizieren, die vom 26. November bis 3. Dezember in Riva del Garda in Italien stattfinden werden. Dazu ist mindestens der fünfte Platz notwendig. „Die WM-Teilnahme ist das Minimalziel“, stellt Engemann klar. „Unser großes Ziel ist es aber, eine Medaille zu gewinnen.“

Zhu Xiaoyong, bis nach den Olympischen Spielen in Rio Assistenztrainer der Herren, drückt bei seiner ersten Jugend-Europameisterschaft in der Verantwortung als Jungen-Bundestrainer bewusst auf die Euphoriebremse. „Das Teilnehmerfeld ist sehr ausgeglichen. Aserbaidschan, Schweden und Portugal sind beispielsweise nur in Level 2.“ Der erfahrene Coach würde das Erreichen des Halbfinals als „sehr gutes Ergebnis“ bezeichnen. Sollte es aber zu einer Platzierung von Rang fünf bis acht kommen, „wäre es ein gutes Ergebnis“.

Gemeldet ist das Jungen-Aufgebot zwar mit fünf Akteuren, im Mannschafts-Wettbewerb dürfen allerdings nur vier deutsche Spieler an den Start gehen. Der Grund: Zum ersten Nennungsschluss Ende Mai übermittelte der DTTB in gutem Glauben, uneingeschränkt ummelden zu können, vor der endgültigen Nominierung seiner EM-Fahrer ein provisorisches Aufgebot zunächst ohne den für den Jugendbereich vorgesehenen deutschen Schüler-Einzelmeister Kay Stumper. Als nach der Nominierung Anfang Juli der DTTB die Ummeldung vornehmen wollte und der Kornwestheimer den Platz für Jannik Xu in den Individual-Konkurrenzen und in der Mannschaft einnehmen sollte, legte die ETTU jedoch ihr Veto ein: Stumper dürfe als höher eingestufter Akteur zwar für die Einzel-Wettbewerbe gemeldet werden, im Team jedoch nicht den Platz eines niedriger in der Rangliste platzierten Spielers einnehmen. DTTB-Sportdirektor Richard Prause: „Wir müssen uns den Vorwurf machen, einfach nicht wachsam genug gewesen zu sein. Zwar stand in der ETTU-Ausschreibung, dass Ummeldungen bis zum 9. Juli möglich seien. Hätten wir aber im Handbuch nachgeschlagen, wären wir auf die Einschränkungen gestoßen, die uns nun betreffen.“ Auch die vom DTTB daraufhin in Erwägung gezogene Splittung - Xu für das Team und Stumper für die Individual-Konkurrenzen zu nominieren - war nicht umsetzbar. „Mit einem 19. Spieler hätten wir das von der ETTU zugelassene Gesamtkontingent einer Delegation überschritten“, so Prause.

Hier findet man alle Ergebnisse und den Live-Ticker

Die Gruppenspiele der DTTB-Teams

Jungen – Gruppe C
Deutschland – Türkei, Freitag 12.25 Uhr
Deutschland – Russland, Freitag 18.35 Uhr
Deutschland – Spanien, Samstag 12.15 Uhr

Das Aufgebot des DTTB

Mädchen
Lotta Rose (TTK Großburgwedel), Luisa Säger (alter verein: DJK Offenburg/neuer Verein: TTC Weinheim), Franziska Schreiner (TV 1921 Hofstetten), Laura Tiefenbrunner (SV DJK Kolbermoor), Jennie Wolf (alter Verein: TV Busenbach/neuer Verein: TTC Weinheim)

Jungen
Gerrit Engemann (TTC GW Bad Hamm), Tobias Hippler (TuS Celle), Cedric Meißner (TuS Celle), Fan Bo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Kay Stumper (SV Salamander Kornwestheim)

Schülerinnen
Anastasia Bondareva (VfR Fehlheim), Jana Kirner (DJK Offenburg), Sophia Klee (SC Niestetal), Wenna Tu (NSU Neckarsulm)

Schüler
Mike Hollo (SV DJK Kolbermoor), Fernando Janz (Füchse Berlin Reinickendorf), Daniel Rinderer (FC Bayern München), Felix Wetzel (SB DJK Rosenheim)

Das Betreuer-Team des DTTB

Trainer und Trainerinnen
Richard Prause (Sportdirektor)
Eva Jeler (Cheftrainerin Nachwuchs; Bundestrainerin Schüler)
Dana Weber (Bundestrainerin Mädchen)
Zhu Xiaoyong (Bundestrainer Jungen)
Lara Broich (Bundestrainerin Schülerinnen)
Tamara Boros (DTTZ-Trainerin)
Lars Hielscher (Bundesstützpunkttrainer)

Physiotherapeutinnen
Maria Först 
Jenny Jung

Organisationsleitung
Carina Beck

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Fotos
Marco Steinbrenner

Schiedsrichter
Gudrun Wenzel
Ana Beja-Pütz
Uwe Weng
Thomas Schwark

Text und Copyright: Marco Steinbrenner/www.tischtennis.de